Tag Archives: Konfiguration

Blocked Sites List wegen Skype und Teamviewer

Aktuell erreichen mich Berichte, dass die Verwendung von Skype, Teamviewer und ähnlichen Produkten bei der Version 11.3 mitunter dazu führen, dass die IP-Adressen der INTERNEN Clients auf die Blocked Sites List der Firebox gesetzt werden – und die Firebox dann sämtlichen Datenverkehr von und zu diesen IP’s unterbindet.
Ein Workaround ist, die betreffenden Clients (oder auch das gesamte interne IP-Netz) auf die Liste der Blocked Sites Exceptions zu setzen: Policy Manager: Setup > Default Packet Handling > Blocked Sites: Blocked Sites Exceptions.

Keine Sonderzeichen in Firewall-Kennwörtern!

Kleine Erinnerung (obwohl schon des öfteren thematisiert): Verwenden Sie an allen Stellen der XML-Konfigurationsdatei sowie in VPN Pre-Shared Keys und vor allem in der Status und der Configuration Passphrase der Firewall selbst ausschließlich ASCII-Zeichen des Zeichensatzes US-ASCII 7bit! Keine deutschen Umlaute äöü/ß, keine speziellen Sonderzeichen!
Ich musste heute eine X750e mit Fireware 10.2.11 “retten”, bei der der Kunde in der Configuration Passphrase ein €-Zeichen (EUR) verwendet hat. Effekt war, dass nur noch die Anmeldung mit der Status Passphrase möglich war, jedoch eben keine Änderungen mehr an der Konfigurationsdatei usw. Problemlösung war nur über Factory Reset und Restore/Aufspielen der letzten Konfigdatei möglich…

Active/Passive Cluster in 11.2.3 verwendet wieder vrrp

Eine der Neuerungen der Softwareversion Fireware XTM 11.2.3 ist, dass Active/Passive Cluster nun wieder vrrp verwenden – wie bei Fireware 10. In der Version Fireware XTM 11.1 wurden Unicast IP-Adressen eingeführt, so dass die ARP Tabelle die IP 1.1.1.1 zusammen mit der MAC Adresse des Master Devices zeigte. Bei einem Failover auf den Backup Master sah man die IP 1.1.1.1, jetzt aber mit der MAC Adresse des Secondary Devices. Der Wechsel wurde durch ein GARP Paket angekündigt (Gratuitous ARP), was jedoch von vielen Switchen und Routern nicht verstanden wurde, wodurch die tatsächlichen Unterbrechungszeiten wesentlich länger waren als eigentlich nötig.

In der Version 11.2.3 wird nun wieder vrrp verwendet. Die IP 1.1.1.1 hat nun eine unveränderliche virtuelle MAC Adresse 00-5E-00-xx-xx-xx – egal welcher Cluster-Knoten gerade aktiv ist. Die Management IP-Adressen sind aber noch immer Unicast.
Bei einem Software-Update auf 11.2.3 kann es nun erforderlich sein, auch die Switch-Konfiguration anzupassen, weil ggfs. Spanning Tree und Port Security Restriktionen die ARP/MAC Tabellen auf ein einzelnes Interface begrenzen. Der zuständige Switch-Admin sollte also immer “mit im Boot sein”…

Generell gilt ja bei Clustern unter Version 11, dass immer alle aktiven Ethernet-Ports überwacht werden (“Link State”). Unter Version 10 konnte dies noch portweise abgeschaltet werden. Bei Version 11 ist also genau zu überlegen, ob/wann einmal ein Kabel eines aktiven Interfaces aus der Firebox gezogen werden soll, denn dadurch wird ein Failover ausgelöst. Nicht benötigte Interfaces sollten daher unter Network > Configuration immer auf “Disabled” gesetzt werden.

Unable to load proxy bei 11.2.3

Wegen ein paar größerer Projekte in den letzten Wochen hatte ich für den Blog leider keine Zeit. Nächste Woche schreibe ich wieder mal ein paar Artikel, denn es gibt doch einiges zu berichten. Hier in aller Schnelle schon mal eine Problembeschreibung, für die es aber schon eine Lösung gibt:

Die Version 11.2.3 hat teilweise Probleme mit Proxy-Regeln. Das äußert sich so, dass Traffic durch Paketfilter einwandfrei abgearbeitet wird (ping, Filtered-DNS usw.), Traffic durch Application Proxies (z.B. HTTP-Proxy, FTP-Proxy, POP3-Proxy, SMTP-Proxy) jedoch nicht. Auf Deutsch: Kunde kann pingen, Namensauflösung funktioniert, er kann aber trotzdem nicht auf Webseiten zugreifen. Im Traffic Monitor tauchen Meldungen auf wie “http-proxy unable to load” oder “proxy failed”.

WatchGuard stellt in diesen Fällen im Rahmen eines Support Incident einen Patch (11.2.3CSP2, appliance build 270901) zur Verfügung, der das Problem behebt (BUG44474: Proxies fail after configuration save).

Probleme mit self-signed Zertifikaten beim Update auf 11.2

Mir ist es heute zum zweiten Mal passiert, dass nach dem Update einer Firebox X Core bzw. X Peak von Fireware (Pro) 10.2.x auf Fireware XTM v11.2 zwar die Firewall/VPN-Funktionalität da war, die Box jedoch über den WatchGuard System Manager (WSM) nicht mehr ansprechbar war.

In beiden Fällen führe ich das Problem auf das Vorhandensein bzw. die Nutzung eines selbst generierten 3rd Party Zertifikats für die SSL-geschützte Web Authentication Page (Port 4100) zurück. Die Zertifikate waren jeweils von einer eigenen Active Directory-integrierten Zertifizierungsstelle erzeugt worden, damit beim Laden der Firewall-Anmeldeseite auf den Domänen-Mitglieds-PCs die Warnmeldung des Browsers nicht angezeigt wird. Unter Fireware (Pro) 10.2.x hatte dies auch die ganze Zeit problemlos funktioniert.

Beim ersten Fall vor ca. 2 Wochen stand ich sehr unter Zeitdruck (Downtime…) und habe zur schnellen Problemlösung die Brachialmethode gewählt: Factory Default Reset über das Command Line Interface (CLI) [PuTTY/SSH auf Port 4118 der Firebox, Anmeldung als User “admin” mit der Configuration Passphrase (dem “schreibenden Kennwort”)] und Eingabe des Kommandozeilen-Befehls “restore factory-default”. Hierdurch werden u.a. die Firewall-Kennwörter auf die Fireware XTM v11.x Defaults “readwrite” (für den User “admin” bzw. die Configuration Passphrase) und “readonly” (für den User “status” bzw. die Status Passphrase) zurückgesetzt… Anschließend dann das übliche Spiel: Durchklicken des Quick Setup Wizard, Verbinden per WSM, Öffnen des Policy Managers, Laden der letzten funktionierenden Konfigurationsdatei, Ändern der Einstellungen für das Web Server Certificate und “Save to Firebox”…

Heute konnte ich ein paar Minuten Zeit mehr investieren und habe dabei herausgefunden, dass es offenbar auch ausreicht, auf Kommandozeilenebene die Befehle “configure” und “web-server-cert default” auszuführen – also anstelle des 3rd Party Zertifikats das eingebaute Original-WatchGuard-Zertifikat auszuwählen. Anschließend konnte ich auch sofort wieder per WSM auf die Box zugreifen… Interessanterweise konnte ich anschließend im Policy Manager sogar wieder das 3rd Party Zertifikat auswählen und problemlos wieder aktivieren… Das Problem tritt also offenbar nur genau im Moment des Software Upgrades von 10.2.x auf 11.2 auf. Ich werde mir also angewöhnen, bei Migrationen künftig vorsorglich über Setup > Authentication > Web Server Certificate zunächst das Original-WatchGuard-Zertifikat auszuwählen und erst nach der Migration wieder das 3rd Party Zertifikat zu aktivieren…

Menü unvollständig im Policy Manager

Ein Kunde berichtete heute, dass nach der Einrichtung von WSM 11.2 auf einer frischen virtuellen Maschine im Policy Manager einige (Unter-)Menüs unvollständig angezeigt werden. So würden zum Beispiel unter Setup > Authentication > Authentication Settings die Felder für SSO (Single Sign On) überhaupt nicht angezeigt…

…die auf seinem alten System aber da gewesen wären:

Des Rätsels Lösung ist ein einfaches Grafikproblem: Die Bildschirmauflösung der virtuellen Maschine war auf 1024×768 eingestellt – und bei dieser “geringen” Auflösung werden umfangreiche Menüs eben unvollständig dargestellt. Abhilfe schafft hier entweder das Verbreitern des Pop-Up-Fensters, so dass durch geänderten Zeilenumbruch (weniger Zeilen) mehr “Platz” in der Vertikalen entsteht – oder aber einfach das Hochsetzen der Bildschirmauflösung auf 1280×1024 oder darüber…

Vorsicht bei Leerzeichen im Namen von IPSec Phase 2 Proposals

Bei einer Migration einer WatchGuard Firebox X Peak X5500e von einer 10.2.x Version auf die Version 11.2 ist es mir die Tage passiert, dass plötzlich etwa die Hälfte der vorher ca. 40 BOVPN-Tunnel nicht mehr vorhanden war und im WSM / Firebox System Manager auch nicht mehr angezeigt wurde. Und zwar wurden nur noch die Tunnel angezeigt, deren Tunnel-Name alphabetisch aufsteigend von A bis zu einem bestimmten Buchstaben ging…
Die Fehlersuche führte natürlich sofort zu einem Vergleich des letzten noch angezeigten und des ersten nicht mehr angezeigten Tunnels. Dabei stellte sich als Besonderheit heraus, dass der Name des Phase 2 Proposals im ersten nicht mehr angezeigten VPN-Tunnel ein Leerzeichen enthielt! Nach dem Ersetzen des Leerzeichens durch ein “-” (Minus) und erneutem Speichern der Konfigurationsdatei waren dann auch alle VPN-Tunnel wieder da…

Version 11.1 Download und Update-Tipps

Am 13.11.2009 wurde die Version 11.1 freigeschaltet. Die Release Notes weisen auf die breite Unterstützung von Windows 7 für die Komponenten des WatchGuard System Manager (WSM) und der VPN-Clients für mobile User hin. Neu ist jetzt auch die Unterstützung von 64-Bit-Betriebssystemen für den Betrieb von Server Services. Hier ein Screenshot der aktuellen Unterstützungstabelle (aus den Release Notes, betrifft Windows XP 32-bit, Windows XP 64-bit, Vista 32-bit, Vista 64-bit, Windows 7 32-bit, Windows 7 64-bit, Mac OS X v10.5 (Leopard) und Microsoft Windows Server 2003. Hier fehlt leider eine konkrete Aussage über die 64-bit Version. Windows Server 2008 wird in der Tabelle leider überhaupt nicht erwähnt):

Bevor Sie das Update durchführen, lesen Sie bitte aufmerksam die Release Notes. Es kommt wirklich darauf an, welche Softwareversion aktuell auf Ihrer WatchGuard Firebox läuft. Unter Umständen muss ein bestimmter Upgrade-Pfad eingehalten werden. Beispiele:

Firebox X Edge

  • Wenn Sie aktuell 11.0 oder 11.0.1 auf Ihrer Firebox X Edge verwenden, müssen Sie die X Edge zunächst auf 11.0.2 updaten, bevor Sie auf 11.1 gehen. Dies gilt nicht für die X Core oder X Peak Geräteserien.
  • Wenn Sie aktuell 10.2.8 oder niedriger auf Ihrer Firebox X Edge verwenden, müssen Sie zunächst auf 10.2.9 (oder höher) updaten, bevor Sie dann direkt auf 11.1 upgraden können.
  • Wenn sich Ihre Firebox X Edge mit 10.x unter “centralized management” eines WatchGuard Management Servers befindet, können Sie das Update auf 11.1 nicht über die Funktion “Scheduled Firmware Updates” des Management Servers vornehmen, sondern müssen diesen Schritt “standalone” durchführen!
  • Nach dem Update auf 11.1 müssen Sie ggfs. die Konfiguration der Mobile User erneut aktivieren. Dies betrifft Mobile VPN mit IPSec, SSL-VPN und PPTP.
  • Unter 10.x gab es nur ein “Web-Kennwort” für den Administrator. Unter 11.x gibt es für die Administration standardmäßig zwei User: admin (Default-Kennwort “readwrite”) und status (Default-Kennwort “readonly”). Wenn unter 11.x Änderungen an der Konfiguration vorgenommen werden sollen, muss die Anmeldung mit dem User “admin” erfolgen.
  • Wenn Sie sich über einen Browser auf das neue Web-Interface verbinden wollen (https://[IP-der-Firebox]:8080) (Port 8080), muss der Browser “Flash” unterstützen. Wenn nicht, müssen Sie Flash installieren. Hierzu brauchen Sie auf dem PC ggfs. Administrator-Rechte.
  • Wenn Sie das Software-Update auf 11.x durchführen, indem Sie die Datei “utm_edge.sysa-dl” über das Webinterface hochladen, wird Ihre X Edge im Zuge des Updates auf Factory Default zurückgesetzt. Erzeugen Sie VORHER über Administration > Backup ein Backup Ihrer Konfigurationsdatei. Ich empfehle außerdem über Administration > View Configuration den im Hauptfenster angezeigten Text mit Cut&Paste in eine Textdatei wegzuspeichern!
  • Ich rate davon ab, ein Update direkt über das Internet vorzunehmen. Ich empfehle, eine Möglichkeit zu schaffen, sich remote auf einen PC im entfernten Netzwerk hinter der X Edge aufschalten zu können (incoming RDP, Teamviewer, PCvisit) – und das eigentliche Update quasi “lokal” von diesem PC aus durchzuführen.

Firebox X Core, X Peak, XTM1050

  • Um eine Firebox X Core oder X Peak auf 11.1 upzudaten, muss sich diese zunächst auf einer Version 10.2.x befinden.

X Edge running from a backup copy of firmware

Heute kam eine WatchGuard Firebox X Edge von einem Kunden zurück mit folgender Fehlerbeschreibung: Zurücksetzen auf Factory Default führt zu kurzzeitiger Erreichbarkeit (ping) unter 192.168.111.1, jedoch kein Zugriff über https. Nach einem regulären Neustart überhaupt keine Reaktion.

Nach einem erneuten Rücksetzen auf Factory Default reagiert die Box auf http (nicht https!). Es erscheint folgende Fehlermeldung: “Your WatchGuard Firebox Edge is running from a backup copy of firmware. Your unit can be restored by sending the required files using FTP. Status of firmware: SYSA partition is valid. Serial Number is [xxx]. Reset button IS pressed. SYSB version 8.0.”

Im vorliegenden Zustand läuft die X Edge in einem Mini-Betriebssystem, das in der Partition SYSB fest hinterlegt ist. Das eigentliche Betriebssystem, das in SYSA liegen sollte, ist entweder beschädigt oder gar nicht vorhanden. Eine Reparatur kann auf zwei Wegen erfolgen:

1. Mit Hilfe der aktuellen EXE-Datei edge_10_2_7.exe aus dem Software Download Bereich: X Edge wieder auf Factory Default setzen (beim Einschalten den Reset-Knopf mindestens 45 Sekunden lang gedrückt halten) und die o.g. EXE-Datei von einem Windows 2000/XP/2003-PC (nicht Vista!) aus starten. Der PC muss für TCP/IP so konfiguriert sein, dass er die Default-IP der X Edge (192.168.111.1) erreicht. Sofern der Wizard erfolgreich durchläuft, kann die X Edge anschließend wieder wie üblich neu eingerichtet werden.

2. Mit Hilfe der ZIP-Datei: ZIP-Datei auf einem PC auspacken, so dass auf die darin enthaltene Datei yakfw.sysa-dl zugegriffen werden kann. Firebox X Edge auf Factory Default setzen. Sicherstellen, dass der PC die IP 192.168.111.1 erreichen kann. MS-DOS-Eingabeaufforderung (cmd) öffnen und in das Unterverzeichnis wechseln, in dem die Datei yakfw.sysa-dl liegt:
ftp 192.168.111.1 (User=admin, Passwort=admin)
bin (Umschalten in den Binary Mode)
put yakfw.sysa-dl
X Edge booten lassen. Anschließend sollte die Box wieder wie üblich neu eingerichtet werden können.

Keine Umlaute und Sonderzeichen in der Konfiguration!

Nach fast 3 Wochen Abstinenz nun mal wieder ein kleines Lebenszeichen. Aus gegebenem Anlass nur ein kurzer Hinweis auf ein eigentlich bekanntes Known Issue:

Verwenden Sie im Zusammenhang mit WatchGuard-Konfigurationen, Kennwörtern, Pre-Shared Keys usw. ausschließlich druckbare Zeichen des US-ASCII Zeichensatzes (ASCII-7) – vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/ASCII.

Die Verwendung anderer Zeichen, z.B. deutsche Umlaute (ä,ö,ü,ß) und höherbittige Sonderzeichen, kann zu nicht vorhersagbarem Verhalten der WatchGuard Firebox führen! Ich selbst gehe sogar noch einen Schritt weiter: insbesondere bei den Firewall-Kennwörten und Pre-Shared Keys beschränke ich mich auf die Buchstaben A-Z, a-z und die Ziffern 0-9 – und verzichte entgegen dem Komplexitätsgedanken instinktiv auf Sonderzeichen.
Ich habe neulich die Migration eines Clusters aus zwei Firebox X5500e von der Fireware 9.1 auf die aktuelle Fireware 10.2.7 durchgeführt. Die ursprüngliche Einrichtung wurde von einem anderen Dienstleister vorgenommen, der in den Firewall-Kennwörtern (Status Passphrase und Configuration Passphrase) jeweils ein $ (Dollarzeichen) verwendet hatte, was auch bei der Fireware 9.1 offenbar funktioniert hat. Nach dem Software-Update auf 10.2.7 liefen die Boxen jedoch instabil und konnten vom WSM auch nach kurzer Laufzeit nicht mehr angesprochen werden. Das Rücksetzen auf Factory Default habe ich dann nicht mit dem normalen “Quick Setup Wizard” (Windows-Applikation), sondern über den “Web Quick Setup Wizard” im Safe Mode vorgenommen. Der Web Quick Setup Wizard hat dann übrigens auch die Verwendung des Dollarzeichens in den Passphrases abgelehnt, der normale Quick Setup Wizard hingegen akzeptiert Dollars 🙂 Ohne Sonderzeichen in den Kennwörten liefen die Boxen dann auch mit unveränderter Konfiguration wieder klaglos…