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NIC Einstellungen auf dem Cluster Interface per Hand ändern

Im Normalbetrieb kann man ja für jedes Firewall-Interface die Ethernet Geschwindigkeit (10/100/1000 Mbit) und Full Duplex bzw. Half Duplex über Network > Configuration manuell einstellen, wobei aber in der Regel die Einstellung “Auto Negotiate” beibehalten werden sollte, solange keine Ethernet Errors und Collisions offensichtlich sind. Im HA Cluster-Betrieb können die NIC Einstellungen auf dem/den “Cluster-Interface(s)“, mit denen die Boxen direkt miteinander verbunden sind, jedoch NICHT manuell beeinflusst werden! Im Regelfall befinden sich beide Cluster Member direkt beieinander und sind mit einem normalen Patchkabel (1:1 oder Cross-Over) verbunden. In manchen Installationen befinden sich die beiden Cluster-Boxen aber in verschiedenen Räumen/Rechenzentren und sind teilweise mehrere Hundert Meter weit voneinander entfernt. Bei diesen Entfernungen kommen dann Querverbindungen zum Einsatz, die auf LWL/Glasfaser-Technik basieren. Je nachdem wie die Netzwerk-Infrastruktur an beiden Lokationen aussieht und wie viele freie LWL-Fasern zur Verfügung stehen, werden die Interfaces der beiden Fireboxen dann entweder direkt miteinander verbunden (über LWL-Medienkonverter) – oder über VLANs, die auf entsprechenden Switchen an beiden Lokationen konfiguriert sind. In beiden Fällen hatte ich nun in der Praxis bereits Fälle, dass speziell die HA-Verbindung (Cluster Interface) zwischen den beiden Boxen Probleme bereitet hat und Ethernet Errors und Collisions auftraten. Teilweise konnten die beteiligten externen Netzwerk-Komponenten (=Medien-Konverter) nicht auf einen festen Wert eingestellt werden oder es gab nach wie vor Probleme, egal auf welche Werte das Interface auf dem beteiligten VLAN-Switch (z.B. HP) eingestellt war. Hier kann dann nur über die WatchGuard versucht werden, das Problem abzustellen. Aber wie gesagt, für das Cluster Interface lassen sich keine festen Werte über die GUI einstellen. Also muss hier mal wieder ein Texteditor und ein manueller Eingriff in die XML-Konfigurationsdatei ran… 😉

Je nachdem, wie bzw. wie oft das betreffende Interface vorher schon mal konfiguriert war, findet sich in der Konfig-Datei dann folgende Stelle:

[Schnipp] (für die Ansicht hier “<" und ">” durch “{” und “}” ersetzt)

{interface}
   {name}Optional-5{/name}
   {description /}
   {property}0{/property}
   {if-item-list}
    {item}
     {item-type}1{/item-type}
     {physical-if}
      {if-num}6{/if-num}
      {enabled}1{/enabled}
      {if-property}4{/if-property}
      {ip}0.0.0.0{/ip}
      {netmask}255.255.255.255{/netmask}
      {mtu}1500{/mtu}
      {auto-negotiation}1{/auto-negotiation}
      {link-speed}100{/link-speed}
      {mac-address-enable}0{/mac-address-enable}
      {mac-address /}
      {full-duplex}1{/full-duplex}

[Schnapp]

Die fett markierten Stellen sprechen für sich und müssen eben entsprechend händisch angepasst werden, also Auto Negotiation ausschalten (=0) und die entsprechenden Werte für Link Speed und Full Duplex an (=1) bzw. aus (=0) einstellen. Anschließend kann die XML-Datei gespeichert und auf die Firebox hochgeladen werden. Im Policy Manager unter Network > Configuration wird dann auch die Änderung des “NIC Speed” angezeigt (also z.B. 100 Mbit Full Duplex)…

Secondary IP nicht auf VLANs

Ich musste aktuell in einem Projekt feststellen, dass Secondary IPs nur auf physikalischen Interfaces konfiguriert werden können, nicht aber auf VLANs. Ich konfiguriere Secondary IPs z.B. sehr gerne auf External Interfaces, um damit mehrere (oder alle) vom Provider zugewiesenen externen IP-Adressen auf einem externem Interface verfügbar zu machen, so dass diese für eingehenden Datenverkehr als Basis für einen SNAT-Eintrag (Statisches NAT oder Server Load Balancing) verwendet werden können.
In dem angesprochenen Projekt musste das neu hinzu kommende externe Interface aber auf einem VLAN-Interface konfiguriert werden. Hier konnte ich die weiteren IPs nur auf dem Weg über 1-to-1-NAT Einträge nachträglich verfügbar machen, was aber natürlich deutlich weniger flexibel ist wie die typischen SNAT-Einträge, die z.B. nur einen bestimmten Port einer IP-Adresse zu einem bestimmten internen Server weiterleiten…

Maximal vier physikalische External Interfaces

Aus früheren Zeiten hat auch die aktuelleste Fireware XTM 11.4.2 noch die Beschränkung, dass maximal vier physikalische Interfaces konfiguriert werden können. Wenn aber doch einmal MEHR als vier externe Interfaces konfiguriert werden sollen, bleibt noch der Weg über VLANs. Hierbei wird z.B. ein physikalisches Interface der WatchGuard als VLAN-Interface eingerichtet – und die ganzen externen Anschlüsse dann eben als Tagged VLAN mit unterschiedlichen VLAN-IDs. Zwischen der WatchGuard und den externen Leitungen sitzt dann ein VLAN-fähiger Switch, auf dem die gleichen VLAN-IDs konfiguriert sind. Die verschiedenen ISP-Router sind dann jeweils an einem Untagged Port angeschlossen, der dem passenden VLAN zugeordnet ist. Der Switch-Port, an dem die WatchGuard angeschlossen wird, muss als Trunk Port eingerichtet werden (Tagged).

Auf diese Weise kann man natürlich auch physikalische Ports auf der WatchGuard einsparen, wenn es in komplexen Umgebungen einmal eng wird. Statt z.B. mehrere Trusted oder Optional Networks direkt als physikalische Interfaces auf der WatchGuard einzurichten, können diese auch als VLANs auf einem VLAN-Switch abgebildet werden, der nur über ein einzelnes Kabel an der WatchGuard angeschlossen ist…