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Neuer 3G / UMTS-Router von WatchGuard

Der im Herbst 2008 angekündigte 3G Extender (UMTS-Router zum Einsatz “vor” der Firebox) gelangte in Europa nie zur Auslieferung, da er nicht über das CE-Zeichen verfügte. Seit Juli 2009 ist jetzt ein neuer 3G Extender (UMTS-Router) für ca. 150-200 Euro bestellbar (WG8650). Das neue Produkt verfügt über einen PC-Express Slot und einen USB-Anschluss, so dass dort entweder ein UMTS-Modem in PC Express Bauform oder als USB-Stick verwendet werden kann (stellt im Regelfall der jeweilige Mobilfunkanbieter im Rahmen eines Mobilfunk-Datenvertrags zur Verfügung). Damit können auch Lokationen ans Internet und per VPN an das Firmennetzwerk angebunden werden, an denen kein DSL/Telefonanschluss zur Verfügung steht oder die nur temporär genutzt werden. Auch der Einsatz in Kiosken oder Verkaufsautomaten ist denkbar. Weiterhin kann im Multi-WAN Betrieb hierüber eine Backup-Anbindung ans Internet realisiert werden, die nur im Bedarfsfall genutzt wird (Voraussetzung Edge Pro bzw. Fireware Pro Erweiterung).

SSL-VPN bei Multi-WAN auf einer X Edge

Bei Vorhandensein der Edge Pro (Standard bei X55e, Nachrüst-Option bei X10e und X20e) können beide WAN-Anschlüsse der X Edge (WAN1 und WAN2) mit einem Internet-Anschluss belegt werden (z.B. zweimal aktives DSL für Multi-WAN oder einmal DSL und einmal UMTS als Fallback).

Obwohl die GUI auch andere Einstellungen zulässt, terminieren VPN-Verbindungen immer auf WAN1, solange WAN1 aktiv ist. Insofern handelt es sich bezüglich VPN bei WAN2 um ein reines Failover-Interface. Hat man die Konstellation, dass z.B. zunächst auf WAN1 ein normaler ADSL-Anschluss liegt (z.B. T-DSL 6000 mit 512 kBit Upload) – und nach einiger Zeit kommt ein SDSL-Anschluss hinzu (2 Mbit symmetrisch), der gerade wegen des höheren Upload für VPN-Verbindungen genutzt werden soll – sollte man die External Interface neu zuordnen, so dass der SDSL auf WAN1 und der ADSL auf WAN2 zu liegen kommt.

Im Falle von Mobile User SSL-VPN kann man eine Primary IP und eine Secondary IP angeben. Hierbei sollte Primary immer die WAN1-IP sein (bzw. der DYNDNS-Hostname) und Secondary immer die WAN2-IP. Der Client ist zwar in der Lage, die Secondary IP zu connecten und bekommt von dort auch die VPN-Konfig zugewiesen, die eigentliche VPN-Verbindung wird dann aber zu der Primary IP (sprich WAN1) aufgebaut, solange dieses Interface aktiv ist. Sind die IPs vertauscht oder wird z.B. nur die WAN2-IP in die Konfiguration eingetragen, kommt keine Verbindung zustande. Der Client zeigt im Log die Fehlermeldung “Connection refused (WSAECONNREFUSED)” und steht im Logon-Fenster in einer Endlosschleife “Paused, waiting 5 seconds”.

Support kennt hierzu auch ähnliche Berichte aus der Praxis:
BUG30110: Cannot construct SSL VPN and MOVPN on WAN2 while WAN1 is up und BUG23704: Cannot construct a tunnel on WAN2 while WAN1 is up. Diese wurden aber abgeschlossen mit dem Hinweis, dass dieses Verhalten “normal” und “by design” ist.

WatchGuard 3G Extend Solution

Ab sofort ist das Produkt WatchGuard 3G Extend Solution bestellbar. Es handelt sich um eine Bridge, die vor einer WatchGuard Firebox Edge, Core oder Peak platziert wird. In diese Bridge wird eine PCMCIA- bzw. PC-Express-Karte eingeschoben, die die Verbindung zu einem Mobilfunknetz herstellt (z.B. UMTS, HSDPA/GPRS, EDGE). Somit können kleine Arbeitsgruppen, die an ständig wechselnden Orten arbeiten müssen (zum Beispiel in Baustellen-Containern) sicher an das Internet und über VPN an das Firmennetzwerk angebunden werden. Gleiches gilt auch für Fahrzeuge, bewegliche Maschinen (LKWs, Baumaschinen) oder fest installierte Automaten, die an Orten ohne eigenen Telefon- oder DSL-Anschluss aufgestellt sind.

Auch Failover- bzw. Backup-Szenarien lassen sich hiermit aufbauen: in Verbindung mit Edge Pro bzw. Fireware Pro kann so ein zweiter externer Anschluss bereitgestellt werden. Fällt die reguläre Internet-Leitung aus, weicht die Firebox auf die Mobilfunk-Anbindung aus. Zur Kostenbegrenzung sollte ein Tarif mit einer Daten-Flatrate gewählt werden, die derzeit schon für unter 40 Euro im Monat zu bekommen sind. Alternativ kann beim Mobilfunk-Anbieter eine Volumen-/Kostenbeschränkung beantragt werden, damit nicht im Extremfall unkontrolliert Kosten auflaufen. Der 3G Extender kostet unter 300 Euro (incl. MwSt.).