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Gross-/Kleinschreibung bei Active Directory Authentication

Wenn Firewall-Regeln auf Basis einer Active Directory Gruppenmitgliedschaft oder eines Active Directory Username geschrieben werden, muss der Name der Gruppe oder des Users auf der WatchGuard zuerst einmal “bekannt gemacht” werden: Setup > Authentication > Authorized Users/Groups. Als “Name” MUSS genau die gleiche Schreibweise bezüglichGroß-/Kleinschreibung verwendet werden mit der die Gruppe bzw. der User im Active Directory angelegt ist (sAMAccountName):


Anderenfalls ist zwar unter Umständen die User Authentication an für sich erfolgreich, jedoch werden dabei nicht die passenden Gruppenmitgliedschaften ausgelesen – entsprechende Firewall-Regeln laufen daher ins Leere. Im Traffic Monitor wird der Traffic zwar als dem User zugehörig angezeigt, aber u.U. eben trotzdem als Unhandled Packet und daher als denied.

Trade-Up / Migration auf neue WatchGuard Hardware

Viele Kunden steigen derzeit von einer WatchGuard X Core e-series X550e, X750e, X1250e auf ein entsprechendes Nachfolge-Modell XTM 505, XTM 510, XTM 520 und XTM 530 um (respektive von X Peak e-series auf XTM8). Fast immer taucht die Frage auf, ob die bestehende Konfiguration des “alten” Geräts auf das “neue” Gerät übertragen werden kann. Ja, sie kann. Es gilt aber ein paar kleine Hürden zu überwinden.

Zunächst muss natürlich die neue Box über die WatchGuard Website registriert und der neue Feature Key (Lizenzdatei) heruntergeladen werden. Auf dem Konfigurations-PC/Notebook haben Sie den aktuellen WSM 11.4.2 und die entsprechende Fireware XTM 11.4.2 für Ihre Geräte-Familie installiert, und auch das Adobe Flash Plugin für Ihren Browser ist vorhanden. Überhttps://10.0.1.1:8080 melden Sie sich mit dem User “admin” und dem Factory Default Kennwort “readwrite” an. Sie klicken den Setup Wizard mit den Default-Werten durch, importieren dabei auch den Feature Key und vergeben am Schluss Ihre eigenen Firewall-Kennwörter. Nach der erneuten Anmeldung mit Ihrem eigenen “admin”-Kennwort installieren Sie über System > Upgrade OS die neueste Fireware XTM 11.4.2 auf der Box, die daraufhin einmal durchbooten wird. Auf Ihrem Konfigurations-PC/Notebook starten Sie dann den WSM 11.4.2 und machen ein “Connect to Device” zu Ihrer neuen XTM-Box. Anschließend öffnen Sie den Policy Manager, der Ihnen die praktisch “leere” XML-Konfigurationsdatei der neuen XTM-Box anzeigt.

So weit, so gut. Erst jetzt wird es interessant:

Im Policy Manager laden Sie über File > Open > Configuration File die letzte XML-Konfigurationsdatei Ihrer “alten” WatchGuard. Auf die Frage “Do you want to save this new configuration to a file?” antworten Sie mit NEIN.

Sie sehen daraufhin die Konfigurationsdatei Ihrer “alten” WatchGuard. Falls Sie bisher eine X750e/X1250e im Einsatz hatten, bei der das Interface ganz rechts außen (eth7) im Einsatz war, sollten Sie sich die Network > ConfigurationEinstellungen für dieses Interface auf Papier notieren und prüfen, ob das Interface irgendwo namentlich in Firewall-Regel(n) auftaucht und auch diese entsprechend dokumentieren! Über Setup > System > Model wählen Sie Ihr neues Hardware-Modell aus. Es folgt eine Warnmeldung, die auf die veränderte Anzahl der Ethernet-Schnittstellen hinweist (eine XTM5 hat jetzt 7 Interfaces, eine alte X550e hatte 4, eine X750e/X1250e 8 Interfaces). Anschließend müssen Sie noch bei Setup > Feature Keys den Feature Key der alten Box removen und den Feature Key der neuen Box importieren. Beachten Sie bitte, dass im Policy Manager ganz unten rechts noch der Hinweis steht, dass es sich um eine Konfigurationsdatei des Typs “Fireware XTM v11.0-v11.3.x” handelt:

Auch bis hierhin alles planmäßig.

Anschließend starten Sie ein “Save to Firebox”. Die eventuelle Warnmeldung “The specified IP address does not match any of the interfaces specified in this config file. Are you sure you want to save to this Firebox?” (…ist klar, weil Ihre alte Konfigurationsdatei höchstwahrscheinlich eben nicht die 10.0.1.1 für eth1 enthält…) bestätigen Sie mit JA.

und erhalten dann eine zweite Warnmeldung: “The configuration file must be upgraded before it can be saved to the v11.4.2 device. Would you like to upgrade the configuration now?”. Auch die bestätigen Sie mit JA.

Anschließend folgt überraschend: “Error communicating with Firebox [IP]. INTERNAL_ERROR: The configuration is invalid, missing application action object”, die Sie nur mit OK bestätigen können.

=> Brechen Sie den Vorgang dann mit CANCEL ab und schließen Sie den Policy Manager.

Öffnen Sie den Policy Manager erneut, und öffnen Sie über File > Open > Configuration File die NEUESTE Version der Konfigurationsdatei, die im Zuge des vorigen “Save to Firebox” gespeichert wurde (ist nur wenige Minuten alt…). Bestätigen/ignorieren Sie die weiter oben bereits beschriebenen Warnmeldungen und starten Sie dann erneut den Vorgang “Save to Firebox”. Beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass nun im Policy Manager ganz unten rechts für die Konfigurationsdatei der Typ “Fireware XTM v11.4.2” angezeigt wird:

=> Jetzt – beim zweiten Mal – sollte das Hochladen der Konfigurationsdatei funktionieren:


Danach sollten Sie die neue Box dann auch über die “alten” TCP/IP-Einstellungen auf den entsprechenden Interfaces ansprechen können! [Hinweis: die Firewall-Kennwörter sind nicht Bestandteil der Konfigurationsdatei, sondern hardwarespezifisch! D.h. die neue Firebox hat nicht automatisch die Kennwörter der alten Firebox, sondern die, die Sie ihr über den Setup Wizard verpasst haben!]

Multi-WAN und Policy Based Routing

Wenn auf einer WatchGuard die Zusatz-Option “Fireware Pro” bzw. “XTM Pro” aktiviert ist, können bis zu vier Interfaces als External Interface konfiguriert werden. Hier können jeweils unterschiedliche Internet-Anschlüsse angebunden werden. Ein typisches Anwendungs-Szenario sieht so aus: Kunde x hat eine Standleitung mit x Mbit Bandbreite, die bisweilen überlastet ist, weil “zu viel” HTTP/HTTPS-Traffic (Eigennutzung, sprich Surfen und Downloads) die Leitung “dicht” macht und zu wenig Bandbreite für VPN-Anbindungen, E-Mail und andere unternehmenskritische Anwendungen übrig bleibt…
Statt einfach die Bandbreite der Standleitung für teuer Geld beim Provider hochsetzen zu lassen, kann auch darüber nachgedacht werden, einen – deutlich billigeren – ADSL, VDSL oder Kabel-TV-Anschluss als zweiten Internet-Anschluss an die gleiche WatchGuard anzubinden und über das Firewall-Regelwerk festzulegen, dass der typische HTTP und HTTPS Traffic über eben diese billigere DSL-Leitung geführt wird (Policy Based Routing, PBR). Damit wird die (teure) Standleitung von eben diesem TrafficENTLASTET.

Die unternehmenskritischen Services können so evtl. auch auf längere Sicht auf dem bisherigen Stand zu deutlich geringeren laufenden Kosten versorgt werden.

Wenn nun mindestens ein zweites Interface der WatchGuard als “External” konfiguriert wird, sind zusätzliche Einstellungen erforderlich, ohne die das gewünschte Verhalten eventuell nicht zum Tragen kommt! Insbesondere muss im Policy Manager unter Network > Configuration die Registerkarte Multi-WAN beachtet werden, die bei Verwendung nur eines einzelnen externen Interfaces “ausgegraut” war.
Hier wähle ich in der Regel als Default-Verhalten im Multi-WAN-Betrieb anstelle des voreingestellten Verfahrens “Routing Table” das Verfahren “Failover” aus und aktiviere hinter dem Button “Configure” die am typischen Multi-WAN-Betrieb beteiligten externen Interfaces (die Zahlen in Klammern entsprechen der Interface-Nummer auf der WatchGuard: z.B. 0=eth0, 6=eth6):

Die angezeigte Reihenfolge der Interfaces entspricht auch dem tatsächlichen Verhalten der WatchGuard Firebox für ausgehende Verbindungen: sofern keine PBR-Regel ein anderes Verhalten vorschreibt, werden die Interfaces gemäß dieser Liste von oben nach unten bedient. Will heißen: Wenn das ganz oben aufgeführte Interface “ACTIVE” ist, dann wird auch genau dieses per Default bedient, ansonsten wird das nächste Interface in der Liste verwendet…

Wie erkennt nun die WatchGuard, ob ein Interface “ACTIVE” ist oder nicht? Auch dies wird über die Registerkarte Multi-WAN gesteuert:

Für jedes der am Multi-WAN Verhalten beteiligten Interfaces muss nun definiert werden, woran die WatchGuard die Verfügbarkeit des Interfaces festmachen soll. Das Default-Verhalten ist in der roten Markierung und den darunter aufgeführten Settings beschrieben. Demzufolge pingt die Firebox alle 15 Sekunden eine IP-Adresse an (standardmäßig das Default Gateway des jeweiligen Interfaces). Wenn die angepingte IP-Adresse (3+1) = 4 x 15 => 60 Sekunden) nicht antwortet, wird das Interface auf “INACTIVE” gesetzt. Kommen wieder drei aufeinanderfolgende Antworten im Abstand von 15 Sekunden, wird das Interface wieder auf “ACTIVE” gesetzt und nimmt am Multi-WAN-Verfahren teil.

Daraus ergeben sich zwei Problematiken:

    • Problem 1 (Szenario Standleitung) => “Wo befindet sich das Default Gateway einer Standleitung?” Antwort: “Das ist der Übergaberouter des ISP, der sich in der Regel beim Kunden vor Ort befindet und per Kabel direkt an der WatchGuard angeschlossen ist”. Wenn nun eben dieser Router auf “ping” antwortet: Ist das eine zuverlässige Aussage darüber, ob nun die eigentliche Internet-Anbindung durch diesen Router hindurch funktioniert? Antwort: “Nein”. Typischerweise sollte also hier eine EXPLIZITE IP-ADRESSEkonfiguriert werden, die irgendwo tatsächlich im Internet liegt.

 

  • Problem 2 (Szenario PPPoE oder DHCP-Einwahl) => Das Default Gateway des Interfaces wird dem Interface vom Provider erst bei der Einwahl zugewiesen. In vielen Fällen (providerabhängig!)antwortet aber genau diese als Default Gateway zugewiesene IP-Adresse nicht auf ping. Was ist also das Resultat im Default-Zustand? Das Interface arbeitet zunächst (3+1) x 15 => 60 Sekunden ordnungsgemäß, wird dann jedoch von der WatchGuard als “INACTIVE” eingestuft und aus dem Multi-WAN-Verfahren herausgenommen… Insbesondere in diesem Fall sollte also UNBEDINGT eine tatsächliche IP-Adresse im Internet als ping-Ziel definiert werden…

Es ist nun also erkennbar, dass man sich im Multi-WAN-Umfeld von der Verfügbarkeit von externen Systemen abhängig macht, auf die man selbst keinen Einfluss hat! Ich verwende hier meist “bekannte” IP-Adressen, die in sich oft hochverfügbar ausgelegt sind: 8.8.8.8, 4.2.2.3, 141.1.1.1 oder die typischen DNS-Server der Telekom 194.25.0.60, 194.25.0.68, 194.25.0.52, 194.25.2.129 etc. Providerunabhängig lautet meine Empfehlung generell:Verwenden Sie hier nach Rücksprache mit Ihrem Leitungs-Provider eine IP-Adresse im Backbone Ihres Providers, die nachweislich hochverfügbar ausgelegt ist – und die sich nicht in absehbarer Zeit ändern wird!

(Mit der 141.1.1.1 hatte ich letzte Woche z.B. Probleme, weil die Betreiber wohl irgendwelche Wartungsarbeiten auf dem System durchgeführt haben, und die IP eine Zeitlang nicht erreichbar war – mit den Konsequenzen, die man sich sicher gemäß o.g. ausmalen kann… War zum Glück an einem Wochenende…)

Nachdem nun die Voraussetzungen für das korrekte Funktionieren von mehreren Interfaces im Multi-WAN-Umfeld gegeben sind, kann man an das Konfigurieren der tatsächlichen PBR (Policy Based Routing) Firewall-Regeln herangehen.

Die Voraussetzung für die Nutzung von Policy Based Routing ist die Fireware Pro bzw. XTM Pro Zusatzoption und die korrekte Konfiguration von mehr als einem externem Interface für den Multi-WAN-Betrieb (vgl. z.B.http://de.watchguard-blog.com/2011/08/multi-wan-und-policy-based-routing.html).
Anschließend erweitert sich das Erscheinungsbild jeder einzelnen Firewall-Policy – und über die dort erscheinenden, eigentlich selbsterklärenden erweiterten Einstellungen lässt sich das gewünschte Verhalten im Multi-WAN-Umfeld bestimmen:

Sinn macht an dieser Stelle natürlich – speziell für ausgehende HTTP und HTTPS Policies – hier das vom Multi-WAN-Default abweichende Interfaceauszuwählen (im Beispiel das Interface “VDSL50” anstelle der defaultmäßigen “STANDLEITUNG”). Das hat zur Folge, dass eben der durch ausgehendeHTTP/HTTPS-Verbindungen (also auch Downloads!) verursachte Traffic über das “zweite” externe Interface geführt wird (VDSL50) – und somit die STANDLEITUNG von eben diesem Traffic entlastet wird, so dass die dortige Bandbreite für die unternehmenskritischeren Anwendungen wie VPN, E-Mail etc. genutzt werden kann.

Diagnostic Tasks / Extended Ping / TCP Dump

Eine relativ unbekannte Funktion des Firebox System Managers sind dieDiagnostic Tasks, die im Traffic Monitor per Rechtsklick mit der Maus erreicht werden können:

Eine Funktion ist Extended Ping, mit dem z.B. pings von der Firewall selbst aus gestartet werden können – und zwar auch unter Angabe des tatsächlich zu verwendenden Interfaces! Das kann gerade im Multi-WAN Umfeld interessant sein, wenn geprüft werden muss, ob ein bestimmter Ziel-Host auch genau über das angegebene Interface erreichbar ist (Problematik vgl.http://de.watchguard-blog.com/2011/08/multi-wan-und-policy-based-routing.html). Ein weiterer Anwendungsfall kommt aus dem Umfeld Dynamic Routing, wenn geprüft werden muss, ob das Routing eben auch auf den alternativen Wegen/Interfaces möglich ist. Die Advanced Options werden erst angezeigt, wenn das entsprechende Häkchen gesetzt ist. Im u.g. Screenshot wird die Ziel-IP 10.10.10.200 direkt von der Quell-IP 192.168.1.1 (Firebox Interface) angepingt:

Mittels TCP Dump lässt sich z.B. rudimentär mit verfolgen, welche Datenpakete auf welchem Interface transportiert werden – auch ohne dass sie zwingend im Traffic Monitor angezeigt werden:

Multi-WAN Konflikt mit zwei redundanten Cisco HSRP Router-Paaren

Das Debugging einer problembehafteten HA Umgebung aus zwei X750e mit Fireware XTM 11.3.2 (ich betrachte diese Version derzeit für Cluster aus X Core / Peak e-series am stabilsten) hat heute einen netten Sonderfall aufgezeigt, der für die Störungen sicher mitverantwortlich war:
Der Kunde betreibt schon seit vielen Jahren ein WatchGuard VPN mit ca. 40 Außenstellen. Wie so oft hat in der Vergangenheit dafür eine einzelneCompany Connect Anbindung der Telekom mit 2 Mbit/s gereicht. Diese Leitung war mit redundanten Cisco-Routern und zudem einerZweiwegeführung ausgestattet. Der Kunde hatte nun bei der Telekom eine weitere Company Connect Anbindung beauftragt, mit 34 Mbit/s und ebenfalls redundanten Cisco-Routern und Zweiwegeführung. Auf der WatchGuard waren diese beiden Anbindungen als Multi-WAN konfiguriert – im Failover-Modus.
Bei einem Routine-Check des “Status Report” im Firebox System Manager ist mir in der ARP Table der WatchGuard aufgefallen, dass dort beide vorgelagerten Router-Paare (2 Mbit an eth0 und 34 Mbit an eth1) mit der gleichen Hardware MAC Adresse 00:00:0C:07:AC:01 aufgeführt waren.

Recherche hat ergeben, dass dies eine virtuelle MAC-Adresse ist, die vonredundanten Cisco-Routern im HSRP Modus verwendet wird – und zwar dann, wenn auf den Routern die HSRP Group ID = 1 eingestellt ist. Offenbar hat der ISP also beide Router-Paare (da verschiedene Einzelaufträge) per Default mit der gleichen HSRP Group versehen… Das wird auch erst dann zum Problem, wenn beide Leitungen wie im vorliegenden Fall an das gleiche System angeschlossen werden. Die Auswirkungen kann man sich ausmalen.
Ein Support Call bei der Telekom hat dazu geführt, dass ein Router-Paar auf dieHSRP Group ID = 2 eingestellt wurde, wodurch sich die virtuelle MAC-Adresse auf 00:00:0C:07:AC:02 geändert hat und nunmehr aus Sicht der WatchGuard die Interfaces sauber konfiguriert sind:

WatchGuard System Manager vs. WatchGuard Management Server

Begriffsbestimmung “WatchGuard System Manager”: Dieser wird auch im internen WatchGuard-Sprachgebrauch etwas uneindeutig verwendet.
Zum einen taucht er auf bei den Software Downloads und steht dort für die Software-Komponenten, die für die Installation auf einem Windows-basierten “WatchGuard Management Computer” gedacht sind. Der Dateiname für die aktuelle Version 11.4.2 lautet z.B.: WSM11_4_2s.exe (s steht hierbei fürStrong Encryption) oder WSM11_4_2b.exe (b für Base Encryption – wenn z.B. beim Anlegen Ihres WatchGuard Accounts etwas schief gelaufen ist und Sie versehentlich in einem Land angesiedelt wurden, das unter US-Export-Beschränkungen steht 😉 Einen solchen Fehler sollten Sie schleunigst über einen Support Incident bei WatchGuard beheben lassen…)

Zum anderen wird der Begriff WatchGuard System Manager auch etwas irreführend für den Server Service “WatchGuard Management Server”verwendet. Das ist der Nachfolger des früheren “VPN Manager”, also die Möglichkeit, mehrere WatchGuard Fireboxen zentral zu verwalten und Branch Office VPN Tunnel zwischen den angeschlossenen Standorten per Mausklick einzurichten… Der “WatchGuard Management Server” ist ein optionales Kaufprodukt, das in 5-er Schritten (auch 25, 50, 100) zusätzlich erworben werden kann (taucht in den Preislisten lustigerweise auch wieder als “WatchGuard System Manager” auf…). Wenn Sie mindestens eine X750e oder eine XTM 505 in Ihrem Account haben, hat WatchGuard Ihnen bereits kostenfrei eine Lizenz für 4 Standorte bereitgestellt. Diese finden Sie bei Ihren “Activated Products”: Die Lizenznummern beginnen mit WSMMGR-1-xxx, WSMMGR-4-xxx, WSMUPGRADE-5-xxx o.ä. Nun ja, zumindest fanden Sie dort die Lizenznummern, bevor WatchGuard am 02.07.2011 das Customer Portal umgestellt hat… 😉 Sie werden irgendwann dort auch einmal wieder erscheinen. Vorher hilft nur ein Support Call, mit der Bitte, die entsprechende(n) Lizenznummer(n) telefonisch oder per E-Mail oder im Support Incident bekannt zu geben…
Hinweis: es kann immer nur eine WSMMGR- (Basislizenz) verwendet werden. Die Anzahl der lizensierten Standorte lässt sich dann nur durch WSMUPGRADE-(Erweiterungslizenzen) erhöhen.

Den Installer WSM11_4_2s.exe können Sie auch ohne diese Lizenznummer(n) vollständig durchklicken und je nach Bedarf sowohl die Client Komponenten als auch die Server Services “Management Server”, “WebBlocker Server”, “Logging Server”, “Quarantine Server” und “Report Server” erfolgreichinstallieren.
Wenn Sie jedoch anschließend die Server Services über das WatchGuard Server Center konfigurieren (und bei der Installation den “Management Server” angeklickt haben), werden Sie zur Eingabe der Lizenznummer(n) aufgefordert. Dies können Sie zwar überspringen, jedoch wird der Management Server erst dann funktionstüchtig sein, wenn Sie die Lizenznummer(n) nachträglich über das WatchGuard Server Center eingetragen haben.
Hinweis: Wenn Sie überhaupt nur eine einzelne WatchGuard Firebox besitzen, bringt Ihnen der Management Server auch gar nichts. Sie sollten dann beim Durchklicken des WSM11_4_2s.exe Installers das Häkchen beim Management Server einfach weg lassen.

BOVPN Tunnel nur auf Primary IP terminieren!

Ein Kunde berichtete über BOVPN Tunnel, die instabil laufen und häufig abbrechen. Hier folgender wichtige Hinweis: Als Gateway-Adresse darf in der BOVPN-Konfiguration nur die Primary IP eines External Interface verwendet werden – auf keinen Fall eine Secondary IP! Dieser Hinweis ist natürlich nur in einer Umgebung relevant, bei der auf dem/den External Interface(s) als Konfigurationsmethode “Static IP” gewählt ist, also die Kombination aus einer vom Internet Service Provider zugewiesenen IP-Adresse, Subnetzmaske und Default Gateway (typischerweise eine “Standleitung” mit vorgelagertem ISP-Router, z.B. Telekom Company Connect). In einem solchen Fall weist der Provider üblicherweise ein 8-er IP-Netz (/29) oder 16-er IP-Netz (/28) zu. Aus einem solchen IP-Subnetz können theoretisch alle verwendbaren IP-Adressen (5 respektive 13) dem Interface der WatchGuard zugewiesen werden. Hiervon ist nur eine unter Network > Configuration > Interfacesdirekt eingetragen (das ist die Primary IP!), die anderen werden über die Registerkarte “Secondary” eingetragen. Jedoch darf eben nur genau die “Primary IP” als Gateway-IP in der/den BOVPN-Konfiguration(en) verwendet werden!!

Reboot der WatchGuard per Script

Dass ein zeitgesteuerter Reboot einer WatchGuard eingerichtet werden kann, dürfte allgemein bekannt sein (im Policy Manager unter Setup > Global Settings > Automatic Reboot). Neulich fragte ein Kunde, ob ein solcher Reboot auch event-gesteuert eingerichtet werden kann. Konkret sollte die WatchGuard jede Nacht durchbooten – aber erst dann, wenn die nächtlichen Online-Backup Jobs zu Ende gelaufen waren. Die verwendete Backup-Software hat die Option, abschließend ein Programm/Script zu starten, das diese Aufgabe übernehmen könnte.
Eine mögliche Lösung sieht so aus: Auf dem Backup-Server wird die 3rd-Party Software Cygwin installiert (http://cygwin.com). Bei der Installation müssen die Module expect und openssh mitinstalliert werden. Das auszuführende Skript sieht in etwa so aus:

#!/usr/bin/expect

set firebox    "a.b.c.d"   ;# IP-Adresse der WatchGuard
 set fbusername "admin"     ;# admin Account verwenden
 set fbpassword "xxxxxxxx"  ;# admin Kennwort

spawn ssh $fbusername@$firebox -p 4118

# SSH Warnmeldung übergehen bei erstmaliger Anmeldung

set logged_in 0
 while {!$logged_in} {
 expect timeout {
 } "Are you sure you want to continue connecting (yes/no)? " {
 exp_send "yes\r"
 } "\[Pp\]assword*" {
 exp_send "$fbpassword\r"
 } -re "WG.*(#|>)" {
 set logged_in 1
 }
 }

# Reboot-Befehl absetzen und SSH Verbindung beenden

set timeout 20
 exp_send "reboot\r"
 expect timeout {
 } "Reboot (yes or no)?" {
 exp_send "yes\r"
 }
 expect -re "WG.*(#|>)"
 exp_close
 exp_wait

Dieses Script kann nun über die Cygwin-Umgebung ausgeführt werden: C:\cygwin\bin\bash.exe –login -c [Dateiname].

Und kann somit flexibel in jegliche Scripting-/Batch-Umgebungen eingebunden werden. Natürlich kann der v.g. Befehl auch wiederum zeitgesteuert ausgeführt werden, wenn über den Task Scheduler / Aufgabenplanung entsprechende Tasks eingerichtet werden. Während die integrierte Funktion “Automatic Reboot…” nur tägliche oder wöchentliche Intervalle zulässt, können auf diesem Weg also auch davon abweichende Reboot-Zyklen umgesetzt werden. Auch alle anderen Command Line Interface (CLI) Befehle lassen sich auf die o.g. Methode von außen scripten… Damit sind viele kreative Ideen umsetzbar, z.B. auch das regelmäßige Auslesen der XML-Konfigurationsdatei und Ablegen auf einen FTP-Server…

Die vollständige Referenz der Kommandozeilen-Befehle findet sich auf der WatchGuard Website unter http://www.watchguard.com/help/documentation/xtm.asp

HOWTO: Firmware-Upgrade einer WatchGuard Firebox über den WSM

Ein regelmäßiges Firmware-Upgrade ist essenziell, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit Ihrer WatchGuard Firebox zu gewährleisten. In diesem HOWTO-Artikel zeigen wir Ihnen wie Sie ein Firmware-Upgrade über den WatchGuard System Manager (WSM) durchführen können.

Unseren ausführlichen HOWTO-Artikel über alle drei verschiedenen Methoden, mit denen Sie das Firmware-Upgrade Ihrer Firebox sicher und effizient durchführen können finden Sie unter >> HOWTO: WatchGuard Firebox Firmware-Upgrade.

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Austausch SSL-Zertifikat WatchGuard Quarantine Server

Nach der Installation des WatchGuard Quarantine Servers ist dieser mit einem Self Signed Certificate ausgestattet. Dieses erzeugt bei allen Benutzern eine Vertraulichkeits-Warnung im Browser. Um dies zu umgehen, kann man ein offizielles SSL-Zertifikat auf den Quarantine Server hochladen und aktivieren.

Hintergrund

das Web Frontend des Quarantine Servers ist ein Apache, die Config-Dateien liegen typischerweise hier:

C:\ProgramData\WatchGuard\wqserver

certs
conf
db
htdocs
keys
tasks
tmp
wqserver.ini
wqserver.pid

Kauf und Installation des offiziellen Zertifikats

Für das offizielle Zertifikat zu kaufen, benötigt man einen CSR (Certificate Signing Request), den man z.B. auf einem Linux-Host mit openssl erzeugen kann (Key und CSR). Bei der Zertifizierungsstelle Ihres Vertrauens kaufen Sie damit das Zertifikat.

Anschließend sollte sowohl der Key als auch das Zertifikat gesichert werden:
certs/wgagent.pem und keys/wgagent.pem jeweils umbenennen nach “.sik”.

Das Zertifikat wird dann im Verzeichnis certs/wgagent.pem im Format für NGINX hinterlegt: in einer Datei zunächst das Zertifikat und darunter falls vorhanden das CA-Bundle-Zertifikat.

Der Key wird unter keys/wgagent.pem hinterlegt.

Durchstarten des Quarantine-Servers

im ServerCenter kann der Quarantine Server nun durch Rechtsklick=>stop server, Rechtsklick=>start server durchgestartet werden. Nun sollte das offizielle Zertifikat ausgeliefert werden.